Die Gemeindekirche ist St. Klemens gewidmet, Schutzpatron der Gemeinde. Es handelt sich wahrscheinlich um den Standort der Kirche im Mittelalter. Sie wurde von 1782 bis 1787 komplett wieder aufgebaut, um den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. 1848 hatte die Kirche immer noch nicht genügend Platz. Trotz einer Petition von 150 Personen, kam nicht genug Geld zusammen, um die umliegenden Häuser kaufen zu können. (Daher heute die Schwierigkeit, vernünftige Hochzeitsfotos zu machen!)
Die Kirche besteht aus einem einzigen Schiff, ihre Beichtstühle, Holzverzierungen und Seitenaltäre wurden entfernt.
Der Reliquienschrein des Hl. Klemens und die „bravade“
Die Kirchengemeinde besitzt Reliquien des Hl. Klemens, Papst und Märtyrer aus dem 1. Jahrhundert nach J.C. Es handelt sich um Knochen eines Arms, die 1670 erworben wurden. Sie wurden in eine Büste des Heiligen eingeschlossen und befinden sich in der Kirche.
Am 3. Mai findet das Dorffest des Schutzpatrons statt. Früher wurden diese Feierlichkeiten von einem Stadtoberhaupt und einem Vertreter der Jugend organisiert, die jedes Jahr von den Vorgängern mit Einverständnis der Konsule der Gemeinschaft gewählt wurden. Sie kümmerten sich um die Vorbereitungen der Prozession zur St. Klemens-Kapelle, die einige Kilometer vom Dorf entfernt ist. Sie stellten auch das „Bravaden-corps“ zusammen, das es zur Aufgabe hatte, das Fest zu animieren.
Zum Kauf des Schiesspulvers und anderen Zubehörs konnte man auf die Beteiligung der Gemeinde sowie die „Pelote“Steuern rechnen. Es handelte sich dabei um eine Steuer, die Witwer und Ausländer der Gemeinde bezahlen mussten, wenn sie eine Frau aus dem Dorf heirateten. Den Widerspenstigen wurde eine entsprechende Behandlung verabreicht (Schubsen und Schlagen), die wie es scheint, ein wirksames Mittel war, sie zum Bezahlen zu bringen.
Der Glockenturm
Der Glockenturm stammt aus dem Jahr 1571. Er war damals ca. 6,5 m hoch. 1698 wurde der Turm erhöht, um eine Uhr darauf zu installieren. Im Jahr 1785 wurde während des Wiederaufbaus der Gemeindekirche ein Campanile installiert.
Die Glocken
Die Gesetze der Revolution beschränkten äussere Zeichen der Religion. Jede Kirchengemeinde durfte deshalb nicht mehr als eine Glocke behalten und musste sich von den anderen trennen. La Garde-Freinet verlor zwei grosse Glocken: Jean-Baptiste (Johannes der Täufer) und Clément (Klemens). Die Kirchengemeinde konnte allerdings zwei ältere mit Lilien verzierte Glocken behalten: die des Campanile der St. Klemens-Kirche (1698) und die von Notre-Dame de la Mourre (1680).